02.09.2023
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DJZ
Ausgabe 09/2023
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2 Min

Herbst-Rehe

Der Kitz-Guide

Im September beginnt die Jagdzeit auf Kitze sowie Ricken. Jetzt gilt es, den Start auszunutzen.

Der Kitz-Guide

Bild: Michael Stadtfeld

Wo jagen?


Rehwild zeigt sich besonders zu Beginn der Jagdzeit, also vor dem Bilden der Wintersprünge, noch sehr zuverlässig. Die Ricke kommt mit ihren Kitzen oft jeden Tag zur selben Zeit sowie an dieselbe Stelle. Daher: Vor dem Jagen auskundschaften! Besonders interessant sind wieder ergrünende Rapsschläge. Auch Wiesen werden wieder gerne zum Äsen aufgesucht. Im Wald sind alle Stellen besonders interessant, die eine andere Äsung bieten: Freiflächen, Kahlschläge, breite Wegesränder. Sobald Rehe zu färben beginnen, werden auch Salzlecken besonders frequentiert.
 

Wann jagen?



Mit Beginn der Schusszeit sofort die Jagd beginnen. Nun ist noch ausreichend lange Licht, sodass ein Ansitz nach der Arbeit möglich ist. Nach der Zeitumstellung ist dies kaum noch machbar. Außerdem sind die Rehe berechenbarer. Die Gewichtszunahme bis in den Winter ist marginal. Viel des zugenommenen Gewichts entfällt auf Winterdecke und Knochen. Wer bereits zu Beginn gut Strecke macht, hat hinten raus weniger Druck mit dem Abschussplan. Am Jagdtag wird, wann immer möglich, der Morgenansitz gewählt. So jagt der Jäger in den Tag hinein. Die Chance auf Doubletten steigt. Wie genau der Jäger die Chance auf Doubletten erhöht, ist ab Seite 32 zu lesen.
 

Wie Jagen?



Auf den Ansitz kommt stets ein Blatter mit. Wechselt ein Ricke-Kitz-Verband an, wird erst einmal sauber angesprochen. Bei dieser Jagd darf kein Fehler passieren. Ist der Jäger sicher, welches Kitz er erlegen will, wartet er, bis die übrigen Rehe diesem abgewandt stehen. Erst dann lässt er fliegen. Liegt das Kitz, sofort auf das zweite oder, falls nicht vorhanden, die Ricke konzentrieren.
Mit dem Kitzfiep kann die Ricke oft noch einmal zurückgeholt werden.
 

Was jagen?



Idealerweise erlegt der Jäger zu Beginn die schwächeren Kitze und dazugehörigen Ricken. Dies geht, wenn er von Beginn an dran bleibt, weil so noch viel Zeit zum Vergleichen bleibt. Wer bis zum Spätherbst wartet, wird diese Zeit nicht mehr haben. Es wird von schwach nach stark gejagt. Zuerst das schwächste Kitz, dann das stärkere, zuletzt die Ricke. Soll geschlechterspezifisch gejagt werden, tut sich der Jungjäger allerdings deutlich leichter, wenn er wartet, bis die Rehe in der Winterdecke sind. Nun sind Schürze und Pinsel gut zu erkennen.

Autor: Moritz Englert